Publication Details
Bedürfnis nach dem Sinn des Lebens (Thesen zum Begriff “Wille zum Sinn” von Viktor E. Frankl)
Abstract
Der Begriff “Wille zum Sinn” ist bei Frankl ein Schlüsselbegriff. Frankl überschritt die Grenzen der Psychologie, um die menschliche Existenz besser zu verstehen, die Einzigartigkeit der Person des Menschen, seine Freiheit und, wie er es selber benennt, sein “noogenes Wesensniveau”. Er stellt sich die existenzielle Frage, die der Mensch sich selber stellt. Um den Begriff “Wille zum Sinn” besser zu verstehen, brauchen wir eine breitere Erklärung. Da ist der Wille, das Streben, die Bemühung des Menschen um eine sinnvolle Existenz. Der Sinn betrifft die Objektivität, die entdeckt werden soll. Weder gibt der Mensch sich den Sinn noch bildet er ihn sich selber. Der Mensch ist auf der Suche nach dem Sinn. Den Sinn entdeckt der Mensch mit Hilfe des Gewissens. Deshalb ist es nötig, ein Bemühen um die Kultivierung des Gewissens anzustreben. Die Frage nach dem Sinn stellt nicht der Mensch, sondern das Leben selbst. Das Leben fragt den Menschen in der Form der Wirklichkeiten. Eine Antwort des Menschen ist ein Übernehmen von Verantwortlichkeit. Der Sinn ist einzigartig und unwiederholbar. Das rührt her von der Einzigartigkeit der Person und der Einmaligkeit der Situation. Der Sinn des Lebens ist in Bezug auf das Ziel. Der Mensch glaubt an den Sinn, ob er sich dessen bewu t ist oder nicht. Alles im Leben des Menschen hat einen grö eren Sinn. Das Leben kann sinnvoll durch die Arbeit werden, wenn diese Arbeit nicht egozentrisch ausgeführt wird. Einen Sinn des Lebens kann dem menschlichen Leben auch ein Erlebnis vermitteln oder gar ein Erlebnis der Liebe, welches das wertvollste Erlebnis darstellt. Dem menschlichen Leben kann man einen Sinn nicht nur durch Arbeiten und Erleben geben, sondern auch durch eine Fähigkeit zum Leiden, wenn der Mensch eine gute und menschenwürdige Position in der Situation des Leidens und des Schmerzes einnimmt. Mi erfolg des Lebens, Mangel an Lust oder an positiven Erlebnissen sind kein Zeichen für Sinnlosigkeit.